Der Nordgau ist eine Region, welche historisch und sprachlich-kulturell zwischen Franken und Baiern steht. Ursprünglich vor allem ein Teil des historischen Baiern gewesen, kam die Region im Früh- und Hochmittelalter zum großen Teil zum Herzogtum Franken, später zum Herzogtum Ostfranken. Maßgeblich verantwortlich für den Abschluß dieser Entwicklung waren wohl die Schweinfurter Grafen gewesen.

Das Mitte des 8. Jahrhunderts gegründete römisch-katholische Bistum Eichstätt gehörte, wie gesagt, zum Herzogtum Ostfranken und das Hochstift Eichstätt ab dem 2. Juli 1500 zum Fränkischen Reichskreis.

Diese Webseite beschränkt sich, aus Sicht der Kulturregion Franken, auf das Gebiet des Bistums Eichstätt.

Mit der Gründung des Bistums Bamberg 1006/1007 kam ein Teil des ursprünglichen Bistums Eichstätt an das Bistum Bamberg. Die Grenze zwischen diesen beiden Bistümern verläuft seitdem u.a. durch das heutige Stadtgebiet der Stadt Nürnberg. Im Süden reicht das Bistum Eichstätt auch heute noch in das Stadtgebiet der Stadt Ingolstadt hinein, also bis an die Donau.

Sprachlich-kulturell findet sich im Nordgau im Nordwesten mit dem Nürnberger Raum ein Übergangsbereich vom oberostfränkischen Dialekt zum nordbairischen Dialekt. Im Südosten finden sich nordbairische Dialekte.

Mit der Kreisgebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurden, wieso auch immer, historisch gewachsene Strukturen mißachtet und damit zerstört. Das gilt zum einem für den seit dem sehr künstlichen Grenzverlauf zwischen den Regierungsbezirken Mittelfranken und Oberpfalz und zum anderen für die Eingliederung des ursprünglichen Landkreises Eichstätt in den Regierungsbezirk Oberbayern. Man munkelt, und es klingt doch auch sehr logisch, dass Letzteres nur deshalb vollzogen wurde, damit der geografische Mittelpunkt des Freistaats Bayern nicht mehr in einem Regierungsbezirk liegt, welcher den Begriff Franken im Namen trägt.

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